Seit einiger Zeit zerlegt sich meine geliebte Wissenschaftsblogplattform ScienceBlogs.com in einem langsamen, aber gnadenlos stetig voranschreitenden Prozess: ungefähr ein Drittel der Blogger haben inzwischen die Seite verlassen.
Auslöser war sicher die unangekündigte Aufnahme eines nur schwach gekennzeichneten Werbeblogs von Pepsi (“Pepsigate”), aber es lag vorher schon einiges im Argen, wie man den Posts vieler Autoren entnehmen kann (Liste hier).
Vor allem die fehlende Kommunikation zwischen Verlag und Bloggern, ausbleibende Bezahlung und die mangelhafte technische Unterstützung werden immer wieder genannt. A blog around the clock hat sich sehr umfassende Gedanken zu der ganzen Geschichte gemacht. Auf dem von mir ebenfalls sehr geschätzten deutschen Ableger ScienceBlogs.de hat Tobias Maier (WeiterGen) die Situation zusammengefasst; von dort aus ist auch ein recht guter Artikel der FAZ verlinkt.1
Ich fürchte, daß irreparabler Schaden zurückbleiben wird – nicht nur wegen des Verlusts an Substanz (also Bloggern aus vielen verschiedenen Fachgebieten), sondern vor allem wegen des verlorenen „guten Rufs“2 des Vertrauens der Leser (und auch der Autoren) in die Plattform.
Es wird bei mir wohl längere Zeit immer einen schalen Beigeschmack beim Lesen mir noch nicht bekannter Blogs auf der Seite geben. Früher hab ich gern mal mich ein bißchen von meinen Standardblogs entfernt und auf der Seite rumgeklickt, in dem Vertrauen, das von den mir bekannten und geschätzten Blogs sozusagen ausstrahlte.
Hoffentlich passiert so eine Dummheit nicht den Betreibern der deutschen ScienceBlogs-Seite.
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