Where on (Google) Earth…

Ich hab das schon öfter auf ein paar Geo-Blogs gesehen, aber nie so richtig mich damit beschäftigt. Der Grundgedanke von “Where on (Google) Earth” (Übersichtsseite von Clastic Detritus) ist, einen Bildauschnitt eines Gebiets in Google Earth wiederzufinden. Idealerweise sollte das mit Geologie verknüpft sein (z.B. eine bestimmte geologische Erscheinung). Hört sich billig an, hat aber Suchtpotential.

Gegenüber dem manchmal bescheuerten (ich sag nur Speyer in BW und Himmel bei Hamburg) „Wo ist das denn“ von Neon ist das etwas intellektuell fordernder und stimulierender auf Dauer (Boah, was für ein Geschwätz!), und die Lösungen sind korrekt und nachvollziehbar.

Ich hab gestern dann erstmal der o.g. Such(t)neigung nachgegeben und die ersten 15 (von inzwischen um die 90) Bildern durchgezogen. Untenstehend meine (Miß-)Erfolgsliste. Wer selber spielen möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen.


Die Nummern verlinken auf die entsprechenden Rätsel. Fett geschrieben habe ich die, die ich lösen konnte.

#1 und #2 hab ich nicht geschafft. 🙁 Wobei ich da auch noch nicht mit vollem Ernst dabei war. Der Erfolg mit #3 hat mich dann zur Sucht geführt, und weiter ging's…

#3: Juhu, mein erster Erfolg: Niagarafälle. Wenn man etwas genauer hinschaut, sieht man die Fälle in der Bildmitte schäumen und sprudeln.

#4: Und gleich nochmal: Bahamas, Mangrove Cay. (Zunächst hatte ich ja auf Florida getippt.)

#5: Erstaunlich, was man alles irgendwo noch im Kopf behält, was einem Leute erzählt haben. Nachdem ich so einige Meerengen abgegrast habe, fiel mir dieser Arm am südlichen Ende auf und das Wort „Goldenes Horn“ wieder ein…

#6 hab ich nicht geschafft. Dabei gibt's doch nur so wenige Flüsse, die nach Norden ins Meer fließen. Aber Nil und Südamerikas Nordküste haben mich leider im Stich gelassen. Wer kennt denn schon den Yukon? 🙂

#7: 39°01'W 110°20'N, irgendwo im nirgendwo in Utah; ein normaler Mensch kommt doch da nie drauf.

#8: Schon wieder nicht geschafft. Habe Madagaskar wohl etwas unterschätzt, was Flüsse angeht.

#9: Ein wunderschönes Bild, wie aus dem Geologie-Buch. Hab drum gleich mal auf die östlichen USA gezoomt, im Press&Siever glaubte ich ähnliche Bilder aus den Appalachen gesehen zu haben. Aber Fehlanzeige. Die westlichen USA wollten von der Streichrichtung her nicht so recht passen und so war ich dann doch ne Weile unterwegs, um dann kurz vorm Aufgeben im Atlas (32° 59'N 0°25'E) rauszukommen. Was ja genetisch doch ganz gut zu den Appalachen paßt. Richtiges Orogen, falscher Kontinent. *g* Erstaunlich, daß die Gegend so gut abgebildet ist; viele Gegenden Afrikas sind bei Google Earth ja extrem gestreift und „gemosaikt“.

#10: Eine Schweinerei. Die Ostspitze von Long Island, ein Bildausschnitt von 1km, wie ich dann erfahren habe. Hab das natürlich nicht gefunden, wobei ich sogar an Long Island vorbeikam (die Farbe hat ja gepaßt), aber dummerweise zu wenig rangezoomt.

#11: Oh großartig, schon im Vorfeld wird man informiert “This one might be difficult…i’m zoomed in a little more than usual.” Immerhin ist ein Nordpfeil dran. Ich hab diese unterschwellige Angst vor gedrehten Bildern.
Jedenfalls sah's irgendwie nach Alpen aus, aber war's nicht, obwohls in Österreich so ein paar ähnliche N-S verlaufende Täler gibt. Und Bock auf das Abgrasen der ganzen Rockies hatte ich nicht. Jedenfalls, irgendwo in Kanada (Alberta) ist das Ding. Fazit: schon wieder nicht geschafft, grml.

#13 Nach den anfänglichen Erfolgserlebnissen wird's hart. Das sieht nach ehemals vergletschertem Kraton aus und ich bin erstmal nach Finnland. Erfolglos. Dann Kanada, auch nix. Und Sibirien? War mir zu groß. 😉 Ich hätte noch etwas genauer hinschauen und mitdenken sollen: Die Flüsse sind sehr hell, fast weiß, und fließen nach Süden, und so viele Möglichkeiten, am nördlichen Polarkreis Gletscherwasser nach Süden zu entwässern, gibt's dann doch nicht. Das hab ich aber erst beim Spicken nach der Lösung gemerkt. :-/
Wegen dieser geologischen und geographischen, nicht ganz offensichtlichen Zusammenhänge find ich dies – auch wenn ich's nicht geschafft habe – eines der besten („lehrreichsten“?) Bilder.

#14: Das war endlich mal wieder einfach, und es hat geholfen, daß ich vor kurzem erst einen entsprechenden Bericht auf Arte gesehen habe. Völlig übersiedeltes und zugebautes Atoll mit recht großem Flughafen. Male.

#15: Schöne Mäander, also eher Flachland. Relativ wenig Zivilisationsstrukturen drum rum. Recht grün, irgenwo in den gemäßigten Breiten wohl. Leider gibt's zu viel, was auf die Beschreibung paßt.
Hab dann nach Tips gelinst, und da stand was von „Stätte von geschichtlichem Interesse“. Hat auch nicht geholfen.

Das sollte es erstmal gewesen sein, man muß das Wochenende ja auch für anderes nutzen. 😉

Kommentare (3)

  1. Lost Geologist 30 ⟨ 14.01.08, 11:01 | #  ⟩

    Ich muss dir zustimmen. Trotz der scheinbaren Trivialität dieses Spiels macht es schon nach 1 oder 2 Versuchen irgendwie süchtig. Heute wurde #92 gelöst...alle (Geoblogger-)Welt wartet auf #93.

  2. fj 232 ⟨ 16.01.08, 7:57 | #  ⟩

    Und inzwischen auf #94. 😉

    Das darf ich in Kürze in Kooperation mit JMA / A Thin Section online stellen.

    Nächstes Mal bin ich dann schneller und löse es ganz allein! Har Har. *gg*

  3. Lost Geologist 30 ⟨ 16.01.08, 8:27 | #  ⟩

    Ich bin gespannt!

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