Ein physikalischer Blick auf Erdbeben

Ethan Siegel (Starts With A Bang) zeigt in Why Physics Gives Us Earthquakes einen interessanten Erklärungsansatz für Erdbeben.

Er erklärt ihre die Ursache aus einer physikalischen, weniger geologischen Perspektive – „Details“ wie Platten­tektonik lässt er erstmal beiseite und beschränkt sich auf das ganz grundlegende: Unter dem Einfluß der Schwerkraft tendiert Material, das dichter („schwerer“) als seine Umgebung ist, zum Erdmittelpunkt und leichteres steigt auf. Es sollte also als stabilster Zustand ein sortierter Schalenaufbau entstehen, mit den dichtesten Stoffen im Kern und den leichtesten an der Oberfläche.

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Ich sollte aufhören, Lawblogs zu lesen.

Wegen des hohen Informations- und Unterhaltungswerts lese ich ja gerne eine paar Blogs zu juristischen Themen (vor allem Onlinerecht). In den letzten Tagen kamen aber für meinen Geschmack etwas zu viele unangenehme Artikel zusammen:

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Korundfaserwerkstoffe

Eine Firma, deren Name und Sitz ich wegen der noch laufenden, innovativen Produktentwicklung nicht nennen möchte, führt derzeit an unserer Universität eine Versuchsreihe zu Eigenschaften und Benutzbarkeit ihres neuen Produkts „Korund-Lagen-optimiertes Papier“ durch. (Ich finde den englischen Namen “corundum rapid abrasion paper” (c.r.a.p.) noch etwas fetziger.)

Der Werkstoff „K.L.o.-Papier“ zeichnet sich durch folgende Besonderheiten aus:

  • Das Gewebe kann in Schleifpapierkörnungsäquivalenten von >120 hergestellt werden, und fällt dabei gegenüber herkömmlichem Schleifpapier deutlich dünner aus. Damit können auch schlecht zugängliche Engstellen und Ritzen sauber ausgeschmirgelt werden.
  • In einer spezielle Versuchsreihe werden Gewebe hergestellt, die so dünn sind, daß Licht durchscheint und während des Abrasionsvorgangs die zu behandelnde Fläche durch das Papier hindurch erkennbar bleibt.
  • Aufgrund der hohen Strukturintegrität und der geringen Benetzbarkeit kann das Material für längere Zeit selbst bei hoher Sogwirkung in Wasser schwimmen, ohne merklich einzutauchen oder seinen Zusammenhalt zu verlieren.
  • Die ungestörte Lagerung des Materials auf der Rolle wird durch die drehmomentlimitierende Perforation (DLP) gewährleistet: treten Kräfte auf, die eine merkliche Störung der räumlichen Orientierung der Rolle hervorrufen könnten, wird die Erzeugung eines Drehmoments wirkungsvoll durch Unterbrechung des Übertragungsweges verhindert.
  • Das Produkt ist dank Anschaffung in großen Mengen extrem preisgünstig, um nicht zu sagen scheiß billig.

Nachteilig ist hingegen noch:

  • Das Papier ist relativ spröde und knittert stark, was die Bearbeitung gerundeter Flächen erschwert.
  • Bei Bearbeitung organisch-biologischer Materialien erschwert das geringe Adhäsionsvermögen der Gewebeoberfläche das Abheben und Aufnehmen des abgetragenen Materials vom Werkstück.

Aus Kostengründen und um die menschliche Komponente (“User Interaction”, “Skin Feel”, Reaktion auf größere Mengen Blut) besser bewerten zu können, finden die Tests jedoch nicht in der FMPA, sondern leider direkt an den Lehrstühlen statt.

Nicht sonderlich glücklich sind wir mit der Wahl des Versuchsstandes, der zwar diskret und ungestört gelegen ist, aber Nutzungskonflikte befürchten lässt:

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Geologe(n) und Ingenieure im Bundestag

Christian Reinboth auf Frischer Wind hat Daten zum Beruf und wissenschaftlichen Hintergrund unserer Bundestags­abgeordneten statistisch ausgewertet. Das ist erstmal ein Überblick, und er fragt die Leser, was man sonst noch so aus dem Datenbestand extrahieren könnte.

Bei den Berufen zeigt sich ein aufschlußreiches Bild. Juristen und Wirtschaftswissenschaftler sind erwartungsgemäß stark vertreten, aber:

Vergleichsweise unterbesetzt ist die natur­wissenschaftliche Gruppe: acht Biologen, sieben Mathematiker, vier Physiker, zwei Chemiker sowie ein Geologe tummeln sich im Plenum – immerhin aber auch 17 Mediziner und 27 Ingenieure.

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Central Intelligence und Medienzentrum?

Ich hab neulich mal ein bißchen im Archiv von Mathlog gestöbert und einen Artikel über das imer noch nicht vollständig gelöste Kryptographierätsel in Skulpturform „Kryptos“ gefunden. (Noch ein bißchen mehr bei Wikipedia).

Skulptur „Kryptos“ (CIA Headquarters, Langley, VA).  Foto: Jim Gillogly.

Skulptur „Kryptos“ (CIA Headquarters, Langley, VA). Foto: Jim Gillogly.

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Nahezu Mordor – der Nyiragongo-Krater

Bei The Big Picture des Boston Globe gibt es immer wieder beeindruckende Fotos zu sehen. Ein Artikel von Phil Plait hat mich auf diese Bilder vom Lavasee im Nyiragongo-Krater aufmerksam gemacht. Besonders fasziniert mich das hier, mit dem kleinen Menschen links unten als Maßstab. Auf den anderen Bildern wird einem die Größe mangels Vergleichsobjekt oft nicht so deutlich.

Rand des Lavasees im Nyiragongo-Krater, DR Kongo. Foto ©Boston Globe

Rand des Lavasees im Nyiragongo-Krater, DR Kongo. Foto ©Boston Globe

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Where on Google Earth #274

Inzwischen bin ich bei WoGE wieder regelmäßig, wenn auch nicht immer erfolgreich, dabei. (Um was es dabei geht, steht weiter unten. Vergangene WoGEs sammelt Felix Bossert auf seinem Blog und Ron Schott in einer KML-Datei.)

Diesmal hatte ich Glück und fand Felix Bosserts Neuauflage von WoGE 122, eine Detailaufnahme von Dünen in der Umgebung des Apure-Flusses in Venezuela – jetzt als WoGE 273 angepriesen. Ich glaube, ich hatte nur deshalb eine Chance, weil durch diese unbeabsichtigte Verdopplung sowohl Ron Schott als auch Péter Luffi blockiert wurden.

Das letzte WoGE hatte ziemlich was von einem Gemälde, und darum möchte ich mit hübschen Bildern weitermachen. Ist das eine Nahaufnahme eines metamorphen Gesteins? Wer weiß…

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1234

Zwar völlig sinnfrei, aber trotzdem hübsch: heute ist mein Blog 1234 Tage alt geworden. 😉 Scheinbar sind diese Blogstatistiktools doch zu was nütze.

Den ersten Artikel hab ich am 16.10.07 geschrieben; es gibt zwar noch ein paar älteren Datums, die hab ich aber erst später von meiner alten Homepage rübertransferiert.

Seitdem war nicht alles Gold, was glänzt (wenn es überhaupt glänzte), und Vorsätze werden eh überbewertet… Aber Spaß macht's trotzdem.

Felssturz am Hirschsprung in Obermaiselstein

Am 14.01.11 gab es am Hirschsprung in Obermaiselstein einen Felssturz, wahrscheinlich durch Frostsprengung ausgelöst. Ich war am 06.02. da und hab mir das angeschaut:

Felssturz am Hirschsprung, Obermaiselstein, 2011. Ansicht vom Hangfuß.

Felssturz am Hirschsprung, Obermaiselstein, 2011. Ansicht vom Hangfuß.

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Im Parlament: Gabriel über den Verteidigungsminister

In diesem ganzen unsäglichen, sich ewig hinziehenden Vorgang um unseren herzallerliebsten Blender, der auf meiner persönlichen Skala der Verabscheuungswürdigkeit Helmut Kohl inzwischen locker überflügelt hat, gibt es glücklicherweise hin und wieder mal kleine Lichtblicke. Zum Beispiel diese Passage aus Sigmar Gabriels Rede (Video auf YouTube, ab 11'50"), auf die mich dieser BildBlog-Artikel aufmerksam gemacht hat:

Es gab keinen Ordnungsruf des Präsidenten, nicht einmal allzu laute Tumulte oder Proteste auf Ihrer Seite, als hier zum ersten Mal in der Geschichte des Parlaments ein amtierender Minister mehrfach von Abgeordneten Lügner, Hochstapler und Betrüger genannt wurde. […]

Es gab keine große Aufregung bei Ihnen und keinen Ordnungsruf. Frau Bundeskanzlerin, was glauben Sie wohl, warum das so war? Weil jeder hier im Haus wusste, dass das Tatsachenbehauptungen sind.

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Where on Google Earth #270

Seit einigen Monaten bin ich beim WoGE-Suchen (Um was es dabei geht, steht weiter unten. Vergangene WoGEs sammelt Felix Bossert auf seinem Blog und Ron Schott in einer KML-Datei.) nicht so recht vorangekommen – entweder kam ich nicht dazu, oder ich hab das aktuelle Blog (und den gesuchten Ort) nicht gefunden. Inzwischen bin ich hoffentlich wieder am Ball.

Ole versuchte, die zeitweilig recht flotte Abfolge von Lösungen und neuen Rätseln etwas abzubremsen, indem er mit seinem WoGE #268 einen deutlich größeren Maßstab wählte als die meisten bisherigen Spieler. Das scheint geklappt zu haben, zumindest haben sich die Leute eine ziemliche Weile gequält.

Felix Bossert gefiel das wohl, und er zeigte auch einen recht kleinen Bildausschnitt (WoGE #269). Den konnte ich dann allerdings sehr schnell finden, weil ich die Donauversinkung zufälligerweise auch schon als mein nächstes WoGE vorbereitet hatte. 😉

Darum brauchte ich eine neue Örtlichkeit, und ich hab auch was ähnliches gefunden:

Where on Google Earth #270.

Where on Google Earth #270.

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Zielgruppenangepasste Werbung auf GuttenPlag

Da wollt ich mir mal den Zwischenbericht von GuttenPlag anschauen, und werde dafür mit einer Werbung belohnt, die passt wie Arsch auf Eimer:

Werbung von ACAD WRITE auf GuttenPlag

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Volksentscheid zur Veröffentlichung der Privatisierungsverträge der Berliner Wasserbetriebe

Heute konnten die Berliner über die Offenlegung der Verträge zur Teilprivatisierung (49,9% der Anteile gehören Veolia und RWE) der Berliner Wasserbetriebe abstimmen. Das Volksbegehren wurde von der Vereinigung „Berliner Wassertisch“ initiiert und führte zur heutigen Abstimmung, die nach der vorläufigen Auszählung wohl gewonnen wurde.

Als Cottbuser bin ich zwar nicht direkt betroffen, aber trotzdem finde ich es wichtig, daß, wenn schon so etwas grundlegendes wie die öffentliche Wasserversorgung (teil-)privatisiert wird, die Verträge und Absprachen öffentlich einsehbar sein und unter Beteiligung der gewählten Volksvertreter zustandekommen müssen.

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Die stratigraphische Tabelle fürs Palm Pre

Vor einer Weile hab ich hier über meine Stylesheets (CSS) mit den Farbdefinitionen der Internationalen Stratigraphischen Tabelle (ISC) von 2009 geschrieben. Seit ein paar Monaten habe ich ein Palm Pre Smartphone (und bin ziemlich zufrieden damit) und dachte mir, wäre doch praktisch, die Tabelle immer dabei zu haben. Natürlich könnte man mit einem Smartphone einfach ins Internet gehen und dort die stratgraphischen Einheiten nachschlagen, aber eine eigenständige App ist meistens komfortabler und flotter und zudem funklochunabhängig.

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Google „Scholar“

Bis jetzt dachte ich, Google Scholar ist ganz nett – sicher kein Vergleich zu einer echten wissenschaftlichen Literaturdatenbank, aber besser als nichts, wenn man grad nix anderes zur Hand hat.

Auf Pharyngula hab ich nun erfahren, daß im Prinzip alles, was irgendwie nach wissenschaftlicher Publikation aussieht (es hat Titel und Autor, oder vielleicht auch ein Abstract), in Google Scholar landet. Die Quelle (also z.B. die Zeitschrift) wird nicht weiter betrachtet. Darum kann da auch seltsamer Kreationistenquatsch auftauchen.

Gut zu wissen.

Gutes neues Jahr!

Ich wünsche allen meinen Lesern ein gutes neues Jahr, das hoffentlich nicht durchgängig so neblig ist wie hier im Allgäu an Silvester

Silvester 2010, Großer Herrenberg (Obermaiselstein)

und auch nicht so abgestürzt wie dieses Langzeitbelichtungsexperiment mit fallendem Foto

Demnächst wird's hier auch wieder was geologisches geben, versprochen.

Mondfinsternis = dunkelste Nacht des Jahres?

Bei Facebook hab ich die Werbung eines recht bekannten Sektherstellers gesehen: „Totale Mondfinsternis – Brrr… die dunkelste Nacht des Jahres!“

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Schneemänner à la Calvin

Der Winter ist hier ja seit ein paar Tagen ernsthaft eingebrochen. Ernsthaft heißt, daß angesichts von nicht mal 20cm Schneehöhe Winterdienst, Bahn, S-Bahn usw. halb zum Erliegen kommen. 🙂 Es hätte ja niemand gedacht, daß es im Winter schneien könnte…

Zur Auflockerung gibt's eine schöne Sammlung von Calvins sehr kreativen Schneemännern. Und auf dieser Seite ist sogar die Skulptur zu finden, die den Flur einer gewissen Halbbruchbude in der Karlstraße zierte.

(Das Foto des Schneemann-Nachbaus, und auch einige andere, habe ich dank Google auf der mir sonst nicht weiter bekannten Seite WebUrbanist gefunden.)

D'accord

Die armen Zeitungsverleger und die bösen KioskeInternet.

Kurze Filme. Lange Nacht.

Symbolfoto.

Symbolfoto.

Dieses Mal hat es noch nicht so recht geklappt mit Filmfestival besuchen. Aber die lange Nacht der kurzen Filme wollte ich mir doch nicht entgehen lassen.

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